Mit dem Canon EF 85mm f/1.8 bietet Canon eins der lichtstärksten und preiswertesten Objektive im mittleren Preissegment an. Zudem überzeugt das Objektiv mit einem insgesamt positiven Gesamteindruck. Das Canon EF 85mm f/1.8 ist insbesondere für die Verwendung an einer Vollformatkamera optimiert worden, was anhand des Kürzels EF ersichtlich wird. Objektive mit dem Kürzel EF-S sind im Gegensatz hierzu für APSC-Kameras optimiert. Im folgenden Test werden die Vor- und Nachteile des Objektivs beleuchtet und eine Einschätzung der Leistung getroffen.
Technische Daten des Objektivs
Das Objektiv verfügt über eine Länge von 72 cm und einen Durchmesser von 75 cm, sodass ein Gesamtgewicht von 425 g entsteht. Die kleinstmögliche Blende des Canon EF 85mm f/1.8 liegt bei 22f. Der Durchmesser zur Montage von zusätzlichen Filtern beträgt 58 mm. Des Weiteren besitzt das vorliegende Objektiv eine Festbrennweite von 85 mm. Die Montage des Objektivs an die Kamera erfolgt mit dem stabilen Metall-Bajonett. Zur Fokussierung verwendet das Canon EF 85mm f/1.8 einen USM-Motor.
Verarbeitung des Objektivs

Canon 85mm f1.8 USM Bajonett
Beim Betrachten des Objektivs fällt vor allem die gute Verarbeitung auf. Insbesondere das Metallbajonett weiß zu überzeugen und ist in dieser Preisklasse kein Standard. An dem eigentlichen Objektiv findet sich hochwertiger Kunststoff wieder, der einen sehr stabilen Eindruck vermittelt. Zusätzlich sorgt der verbaute USM-Motor für eine schnelle und genaue Fokussierung. Aufgrund der Bauart des Objektivs, bei der der Fokus im Gehäuseinneren integriert ist, erfolgt keine Längenveränderung des Objektives beim Fokussieren. Hieraus ergibt sich für den Nutzer der Vorteil, dass ein problemloses verwenden von Filtern möglich und insbesondere bei Verlaufs- oder Polarisationsfiltern keine Nachjustierung erforderlich ist.
Qualität des Autofokus
Das Canon EF 85mm f/1.8 verfügt über einen sehr schnellen Autofokus. Die Fokussierung erfolgt mithilfe eines ringförmigen Ultraschallmotors, welcher eine schnelle und leise Fokussierung ermöglicht. Zudem garantiert der Autofokus ein gutes Haltemoment, sodass Ungenauigkeiten vermieden werden. Neben dem Autofokus ist jedoch jederzeit eine manuelle Fokussierung möglich, indem die Adjustierung über den Drehring durchgeführt wird. Insbesondere beim Autofokus kann jedoch eine manuelle Kalibrierung auf die Kamera erforderlich sein, um optimale Ergebnisse zu garantieren. Des Öfteren sind negative Kommentare zum Autofokus zu lesen, da die Werkseinstellung nicht für jede Kamera optimal ist.
Bildqualität
Die Bildqualität ist eine der klaren Stärken beim Canon EF 85mm f/1.8. Für die Portraitfotografie liefert das Objektiv eine hervorragende Leistung und weiß zudem mit einer hohen Lichtstärke von 1:1,8 zu überzeugen. Hierdurch gelingt auch die Fotografie unter schlechten Lichtbedingungen ohne das Nutzen eines Stativs. Zudem kann durch das Nutzen der kurzen Telebrennweite die Perspektive verdichtet und somit ein runderes Gesamtbild gestaltet werden. Allerdings ist bei der Bildqualität anzumerken, dass das Objektiv insbesondere bei einem Blendenwert von f/1,8 unter extremen Bildbedingungen Lichtquellen in einem Lilafarbton aufnimmt. Durch eine Erhöhung des Blendenwertes kann dieser unschöne Effekt jedoch eleminiert werden.
Das Bokeh
Die Qualität des Bokeh ist bei einer Blende von f/1,8 sehr gut und überzeugt mit einem sehr schönen Unschärfeeffekt. Insgesamt sorgt Canon mit dem EF 85 mm 1.8 USM für ein insgesamt gutes Bokeh, allerdings reicht die Qualität nicht für eine sehr gute Einstufung. Insbesondere am Bildrand verformen sich die Bokeh-Kreise zu Ellipsen. In dieser Kategorie bietet etwa das Sony SEL-85F18 eine bessere Qualität, ist jedoch teurer. Bei der Erhöhung der Blendenöffnung minimiert sich jedoch ersichtlich die Bildung der Ellipsen.
Vignettierung
Es ist kein Geheimnis, dass insbesondere Vollformatobjektive Nachteile bei der Vignettierung aufweisen. Bei der Vignettierung handelt es sich um die sogenannte Randabschattung, welche sich durch verschwommene und abgedunkelte Ränder ausdrückt. Auch das Canon EF 85mm f/1.8 zeigt hier einige Schwächen. Schon bei einem Blendenwert von 1,8 f liegt das Exposure Value (EV) bei rund 1,7. Insgesamt ist das natürlich kein schlechter Wert, allerdings gibt es insbesondere unter den teureren Varianten einige Modelle, die besser abschneiden. Bei einer Erhöhung des Blendenwertes auf 2,8f fällt die Vignettierung allerdings bereits recht niedrig aus und bei einer Blendenöffnung von 4f ist sie kaum mehr wahrnehmbar.
Chromatische Aberration
Die Chromatische Aberration dient zur Messung von Farbquer- und Farblängsfehlern im Bild und sind beim Canon EF 85mm f/1.8 kaum vorhanden. Selbst bei Fotos mit einer Blendenöffnung von f/1,8 in der 100-Prozent-Ansicht sind diese Fehler kaum sichtbar. Bei der Verwendung eines höheren Blendenwertes wie f/2,8 oder gar f/4,0 ist die chromatische Aberration selbst beim Zoomen nicht ersichtlich.
Fazit und Empfehlung
Beim Canon EF 85mm f/1.8 handelt es sich um ein sehr gutes Objektiv, dass zudem mit einem vergleichsweise günstigen Preis überzeugen kann. Der Kontrast und die Auflösung sind bei diesem Objektiv besonders gut und können bei jeder Einstellung überzeugen. Allerdings zeigt das Objektiv eine starke Vignettierung bei einem Blendenwert von f/1,8, welche bei einer höheren Einstellung jedoch kaum mehr auffällt. Doch insbesondere in Bezug auf die chromatische Aberration weiß das Objektiv zu überzeugen, sodass diese praktisch nicht wahrnehmbar ist. Zusätzlich besitzt das Objektiv ein ausgezeichnetes Bokeh, dass jeden Portraitfotografen überzeugen wird. Zudem ist die Verarbeitungsqualität auf einem hohen Niveau, bei einem vergleichsweise niedrigen Preisniveau. Wer aktuell auf der Suche nach einem guten Portraitobjektiv ist und das Canon EF 85mm f/1.8 im Blick hat, der kann getrost zuschlagen, da es sich hierbei um ein hochwertiges und sehr gutes Objektiv handelt.
Letzte Aktualisierung am 22.03.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API